Entwicklung des Herzens

Anlage des Herzens

Aus den mittleren und kranialen Abschnitten des Primitivstreifens wandern Zellen aus, lassen sich zwischen Prächordalplatte und kranialem Ende der Embryonalscheibe nieder und bilden eine Mesodermschicht zwischen Ektoderm und Entoderm. Diesen Bereich bezeichnen wir als kardiogene Region (auch kardiogene Zone oder kardiogene Platte genannt). Wie auch in der übrigen Seitenplatte (laterales Mesoderm) wird die Mesodermschicht durch die Entstehung des intraembryonalen Zöloms in ein viszerales (Splanchnopleuramesoderm) und ein parietales Blatt (Somatopleuramesoderm) unterteilt. Das viszerale Blatt des Zölomepithels der kardiogenen Region wird dick und entwickelt sich zum Myokard, in welchem die Kardiomyozyten heranreifen. Zwischen dem Myokard und dem Entoderm treten angiogenetische Zellansammlungen auf und bilden Blutinseln (S8), die rasch an Zahl und Größe zunehmen. Sie entwickeln sich zu Bläschen, die mit Endothel (Endokard) ausgekleidet sind und primitive Blutzellen enthalten. Diese Bläschen vereinigen sich miteinander und bilden ein Geflecht aus kleinen Blutgefäßen, den median gelegenen Endokardplexus. Weiter seitlich entstehen Endothelschläuche, die über den median gelegenen Endokardplexus miteinander in Verbindung stehen. Nahe der Mittellinie entstehen ebenfalls Ansammlungen von Blutinseln, deren Räume zusammenfließen und die paarigen dorsalen Aorten bilden. Diese treten dorsokaudal in Verbindung mit dem Endokardplexus. Die kaudalen Enden der seitlichen Endothelschläuche gewinnen Anschluss an die beiden Vv. omphalomesentericae und später auch an die Vv. umbilicales (Animation: Entstehung des Endokardschlauchs).
Das intraembryonale Zölom im kranialen Bereich des Embryos ist hufeisenförmig und gegen das extraembryonale Zölom geschlossen. Der mittlere, in der kardiogenen Region gelegene Teil des intraembryonalen Zöloms, wird zur Perikardhöhle.