Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  3: Die trilaminäre Embryonalscheibe  7: Derivate des Ektoderms

Derivate des Ektoderms

Diejenigen Zellen, die nicht über den Primitivknoten oder den Primitivstreifen auswandern, sondern in der Schicht des Epiblasten verbleiben, bilden das Keimblatt des Ektoderms. Das Ektoderm differenziert sich in zwei verschiedene Hauptrichtungen, das Neuroektoderm und das Oberflächenektoderm.
Das Neuroektoderm wird oberhalb des Primitivknotens und symmetrisch zu den axialen Strukturen für seine künftige Entwicklung spezifiziert. Der erste Differenzierungsschritt ist die Entstehung der Neuralplatte, aus welcher der größte Teil des Zentralnervensystems hervorgeht. Um die Neuralplatte herum entwickelt sich das Ektoderm zum Oberflächenektoderm. Dieses wird im Gegensatz zur Anlage des Nervensystems sehr dünn. Dadurch wird die Grenze zwischen Neuroektoderm und Oberflächenektoderm gut erkennbar. An dieser Grenze befindet sich die Zone des neuroektodermalen Übergangs. Aus dieser Zone wandern die Zellen der Neuralleiste aus und verlagern sich in das Innere des Embryonalkörpers hinein, wo sie sich in sehr unterschiedliche Richtungen differenzieren.
Aus dem Neuroektoderm und der Neuralleiste entsteht der größte Teil des zentralen und des peripheren Nervensystems. Aus dem Oberflächenektoderm entwickeln sich die Epidermis der Haut, die Hautanhangsgebilde (Haare, Schweißdrüsen, Talgdrüsen, Nägel), Milchdrüsen, Epithel von Mund-, Nasen- und Nasennebenhöhlen, respiratorisches Epithel der Nase, der Hypophysenvorderlappen, der Zahnschmelz und die Glandula parotis. Im Oberflächenektoderm entstehen zudem lokale Verdickungen, die Plakoden. Von diesen Plakoden sind drei besonders hervorzuheben: die Ohrplakode, die Linsenplakode und die Nasenplakode (Riechplakode).

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