Humanembryologie und Teratologie

Lehrtext  3: Die trilaminäre Embryonalscheibe  4: Paraxiales Mesoderm

Paraxiales Mesoderm

Das paraxiale Mesoderm entsteht aus Epiblastzellen, die über den Primitivknoten und den kranialen Teil des Primitivstreifens auswandern. Es erstreckt sich vom Primitivstreifen bis zur Prächordalplatte und ist zunächst unsegmentiert. Kranial der Ohrblase bleibt es unsegmentiert. Kaudal der Ohrblase wird es vollständig in die Somiten segmentiert. Der unsegmentierte Abschnitt des paraxialen Mesoderms (Bereich der Somitomeren) trägt zur Bildung der Schädelbasis und der quergestreiften Kopfmuskeln bei. Die Segmentierung in die Somiten liefert die Grundlage der metameren Gliederung, d.h. der Gliederung des Körpers in Segmente.
Die Somitenentwicklung beginnt im S9 und erfolgt gemäß einem kraniokaudalen Gradienten (4 okzipitale, 8 zervikale, 12 thorakale, 5 lumbale, 5 sakrale und 4-5 kokzygeale Somitenpaare). Im S13 sind bereits mehr als 30 Somitenpaare vorhanden. Die Somiten sind quaderförmige Gebilde. Sie bestehen aus einem pseudostratifizierten Epithel und einer zentralen Höhle (Somitozöl). Sie haben in dieser Form nur kurzzeitig Bestand. Aus ihrer ventromedialen Wand wandern Zellen nach medial und ventral aus. Sie bilden das Sklerotom und liefern einen wesentlichen Beitrag für das Achsenskelett. Die verbleibende dorsolaterale Wand wird umgebildet zum Dermomyotom. Die medial gelegene Schicht wird zum Myotom, die laterale Schicht zum Dermatom. Aus den Myotomen geht die quergestreifte Muskulatur hervor, aus den Dermatomen das subkutane Gewebe.

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